_____"Auf den ersten Blick unspektaktuläre Details haben für mich oft das gewisse Etwas."
--Ein Flecken Moos vielleicht, eingebettet in einen Baumstrunk, dazwischen ein Büschel Gras. Was sicher vielen nichtssagend gewöhnlich und entsprechend langweilig erscheint (ein oller Baumstrunk, eben) fasziniert mich im Sinne von: "Oh wie hübsch, eine wunderhübsche Kleinwelt, dieses samtige Moos, welch spezielle Samen das Gras trägt und wie es nickt, und alles so perfekt ästhetisch angeordnet!" Wenn ich vor Ort in solches Schwärmen ausbreche und Kamera oder Zeichenstift zücke, werde ich gewöhnlich verdutzt gemustert oder belächelt. Doch kommt es vor, dass meine Begleitung später auf dem fertigen Bild dasselbe Motiv anschaut, und erstaunlicherweise dann grossen Gefallen daran findet.
--So geht es mir auch bei meinen Reisefotos nicht darum, ein Land umfassend zu repräsentieren. Ich fühle mich dazu nicht berufen, auch rein platzmässig würde das meinen Rahmen sprengen. Bekannte Sehenswürdigkeiten habe ich also bewusst weggelassen, diese wurden schon so oft und auch sehr gut bereits von anderen fotografiert. Eher ortsunabhängig wird mein Blick oft von eigentlich unspektakulären Details, die möglicherweise nur mir gefallen angezogen, sie haben für mich das gewisse Etwas.
_____"Mein Bestreben ist, meine Begeisterung mit anderen zu teilen und manches Mal gelingt es mir!"
--Nebenbei wünschte ich, beizutragen, uns Menschen zu sensibilisieren, dass nicht alles uns alleine gehört - eigentlich wissen wir das mittlerweile auch - und doch steckt diese Haltung in uns, wir hätten immerhin Vorrang. Ich möchte mit meinen Naturaufnahmen auch Fauna und Flora zu Stimmrecht verhelfen, sozusagen.
--Was den Umgang mit unserer Umwelt betrifft, litt ich seit je her an unverbesserlichem Hang zum Pessimismus, in jüngerer Zeit allerdings wähne ich, dass immerhin sich seit meiner Kinderzeit doch auch sehr deutlich etwas verändert hat. Ich stütze diese These anhand von Beispielen wie den folgenden: Heutzutage gängige Begriffe wie 'ökologisches Gleichgewicht', oder 'Artenschutz' hat damals eigentlich niemand gekannt, oder eine Moorlandschaft hielt man für dreckigen Matsch und bestimmt nicht für wertvolles Biotop. Die Schweizer Bevölkerung hat ein Bewusstsein für diese Themen entwickelt, und die Notwendigkeit zum nachhaltigen Handeln erkannt. Was natürlich nicht heisst, dass sie das auch gleich tut, aber erfreulich ist auf jeden Fall, dass man sich nicht mehr zu genieren braucht, mehr oder weniger Grün zu sein. Glücklicherweise ist Grün inzwischen salonfähig geworden. Während die einstigen ungewaschenen Gründerväter/-innen linksgrüner Politik in genetischer Erbfolge noch direkt den Hippies zuzuordnen sind – dies gilt heute als erwiesen – werden nun deren heutige Vertreter von der Öffentlichkeit ernstgenommen. Aktuell Amtierende haben ein vorteilhafteres Erscheinungsbild für sich entdeckt, Jesus-Sandalen und Selbstgestricktes tragen sie nur noch heimlich. (Und wenn sie unter sich sind, fallen sie dann über die Jutesäcke mit den gelagerten Vorräten her und stopfen sich richtig voll mit linksdrehendem Dinkel, Schrot aus Freilandhaltung und veganem Vollkorn.)
_____"Unser Planet bietet so viel Originelles, Spannendes und Schönes - man muss ja nur noch draufhalten und abdrücken!"
--Jetzt, wo ich grade darüber nachdenke und dabei auch in die Vergangenheit schweife - es fallen mir noch und nöcher positive, und nicht lange her noch utopisch scheinende Entwicklungen ein, so dass ich mich fast schon genötigt sehe, die böse Bemerkung von vorhin zurückzunehmen. Nun, das vielleicht doch nicht, sie darf schon stehenbleiben. Fazit: Viel frischer Wind ist aufgekommen, super, wirklich, das hätte mich damals als Kind schön beruhigt, doch gilt nach wie vor, die Zeit wird verdammt knapp, neue Probleme entstehen fortan und an diesem Umstand gemessen - die Lorbeeren sind jedenfalls noch nicht reif.
_____"Viel frischer Wind ist aufgekommen!"
--Wer sich daran stört - das war kein moralischer Zeigefinger, das war bloss ein 'Hinweisen auf Missstände in der Welt'. Das wird nunmal erwartet von der Zunft der künstlerisch-kulturschaffend-kreativ-klecksenden komischen Käuzen. Uns allen gebührt bereits die weit anspruchsvollere und vor allem wichtigere Rolle, den Bedürfnissen der Natur zu lauschen und sie tatkräftig umzusetzen.
Wer ist zaunlücke.ch?
Simone hat Jahrgang 1971 und ist in Zürich aufgewachsen. Seit ihrer früher Kindheit ist sie fasziniert von der Natur und hat sich wann immer möglich im Wald aufgehalten. Das dabei erworbene Wissen über Vögel hat sie kürzlich wieder aufgefrischt und das Diplom des SVS (Schweizerischer Vogelschutz/BirdLife) zur Feldornithologin erworben. Damit ist sie sozusagen die Hans A. Traber der neueren Zeit. In den 90ern besuchte sie die Kunstgewerbeschule in Zürich und ist seitdem weiterhin kreativ tätig in verschiedenen Sparten. Inspiration und Ressourcen, wie zB morsches Holz mit dekorativem Pilzbefall, Schilf oder Rebenstöcke für ihre Arbeiten findet sie oft bei ihren ausgedehnten Streifzügen durch die Natur.
Simone malt und zeichnet mit Gouache (Wasserfarbe), Kohle und Tusch und schreibt Kurzgeschichten, die sie selbst illustriert. Sie lebt in in einem Dörfchen an der Aare zwischen Olten und Aarau. Immer öfter ist sie jedoch im (noch) wilden Ostpolen anzutreffen.
Simone ist immer auf der Suche nach neuen Lücken im Zaun, um die verwilderten Gärten dahinter zu erforschen.
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